Schule  in  Australien Teil 1
 
Es ist schon Sonntag und wir haben die erste Schulwoche in Australien geschafft! Unglaublich schnell ist die Zeit vergangen und doch fühlt es sich viel länger an. Die Kinder der 4. Klasse sind sehr freundlich und haben Valentin herzlich aufgenommen. Für alle hier ist es sehr spannend, Kinder aus dem weit entfernten Europa zu Besuch zu haben, die eine so exotische Sprache sprechen.
 
Alle Lehrer und Kinder sind interessiert und hilfsbereit. Konstantins Lehrerin Mrs Purnell hat sofort für ihn viele kleine Kärtchen mit Deutsch und Englisch vorbereitet, wo er die wichtigsten Phrasen hat. So hat er es etwas leichter. Natürlich ist es anstrengend in der Klasse zu sitzen und wenig zu verstehen, aber man merkt, dass die Kinder schon in einer Woche einen Riesenfortschritt gemacht haben. 



Valentin nimmt teil an allen Unterrichtsstunden und stellt schon einige Fragen auf Englisch und grundsätzlich fühlt er sich wohl.
Konstantin hat es noch schwer, aber er kommt auch langsam mit der Situation klar und versucht, sein Weg zu finden. Ich fand es so rührend, dass ein Mädchen aus Konsti’s Klasse zu mir kam und fragte, ob Konstantin sich wohl fühlt und ob ihm die Schule gefällt.
 
In den Pausen spielt Valentin mit den anderen Jungs aus seiner Klasse Handball. Es sind kleine Gummibälle (ähnlich wie Tennisbälle), die man nur mit der Hand schlagen kann. Das ist das beliebteste Spiel in allen Schulen Australiens, und es wird in jeder Pause auf dem Schulhof gespielt. 

Schulsystem. Der Schulbesuch beginnt in Australien mit fünf Jahren mit einem Vorschuljahr.Zuvor besuchen die Kinder einen Kindergarten.Genau wie in Deutschland gibt es eine Grundschule( "Primary school") und eine weiterführende Schule ("High school"). Die Primary School geht dann bis zum 6.Schuljahr und Vorschulkinder und Grundschüler lernen zusammen.Die Kinder sind fünf bis zwölf Jahre alt.In Australien besteht von 6 bis 15 Jahren Schulpflicht. 


 Das Schuljahr. Am anderen Ende der Welt beginnt das Schuljahr im Januar oder im Februar und endet im im November oder Dezember. Dies ist auf die geografische Lage Australiens auf der Südhablbkugel – und somit die genau »entgegengesetzten« Jahreszeiten zurückzuführen. Das Schuljahr wird in vier Terms (Quartale) unterteilt, die jeweils drei Monate dauern. Im Februar, April, Juni und Oktober beginnen die »Terms«, wobei es wichtig ist zu wissen, dass die genauen Termine von Bundesstaat zu Bundesstaat variieren. 
Die einzelnen Unterrichtsblöcke setzen sich aus etwa 10Wochen Unterricht und zwei Wochen Ferien zusammen. Die Ferien zum Schuljahreswechsel dauern 6 Wochen.  Das Highlight für uns sind die ca. zwei Monate langen Sommerferien über Weihnachten.


Private und staatliche Schulen unterscheiden sich erheblich.Die privaten Schulen kosten Geld, allerdings kommen hier weniger Schüler auf einen Lehrer.Oft werden Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet. Allerdings bei uns in der Schule in Port Macquarie sind die Klassen gemischt. An den stattlichen Schulen sind die Klassen immer gemischt.

Schulleben.  Um 9:00 Uhr fangen die Kinder in der Schule mit dem Unterricht an, der dann am Nachmittag gegen 15:00 Uhr endet. Es gibt eine große Mittagspause („Recess“), die dauert ungefähr 45 Minuten. Außerdem gibt es eine kleinere Pause am Vormittag (etwa 20 min so gegen 10.45).
    In der Schule, wo wir sind, gibt es kein MittagessenDie Kinder verspeisen dann das mitgebrachte Schulbrot. E
ine Mensa, wie es bei uns mittlerweile oft üblich ist, gibt es selten. Das wichtigste Essen des Tages ist in Australien das "Dinner", das Abendessen. Die meisten Familien essen dann warm.

Schulwege. In Australien vor allem auf dem Land, leben Familien oft sehr verstreut, kilometerweit auseinander. Oftmals nutzen die Kinder Schulbusse, die weite Strecken zwischen Wohnort und Schule zurücklegen.
Die Kinder nehmen ihre Bücher nicht nach Hause, die Schulmappen sind leer. Alle Schulmaterialien werden in der Schule gelagert, Hausaufgaben gibt es einmal pro Woche oder häufiger und sie sind immer in einem extra Hefter. Die Schulranzen sind auch ein Teil der Uniform. Im Schulranzen tragen die Kinder eigentlich nur ihr Mittagsessen und Pausenbrot. Es gibt ja keine warmen Mahlzeiten in den Schulen.      



Unsere Schule macht zweimal pro Woche eine „hot and sizzle“ Mittag. Die Kinder aus den Klassen 8/9  grillen und verkaufen Würstchen mit Brot und Poppers (kleine Saftpäckchen) oder noch Eis. Das ist natürlich sehr beliebt, und es bildet sich immer eine Schlange in der
Pause vor dem Grillstand.
Das Schulgelände ist sehr groß. Jede Klasse bewohnt ein Zimmer in einem Häuschen im Erdgeschoß, sodass alle Kinder schnell draußen sein können, wenn sie mal eine Pause brauchen oder auf die Toilette gehen müssen oder wenn die Lehrer mal ein Spiel draußen machen wollen.

Die Klassen in unserer Schule sind unterschiedlich groß, von 15 bis 27 Kinder. Die Kindi-Klasse (Vorschule), sowie die Erste und Zweite arbeiten getrennt. Die 3. und 4. Stufe, sowie die 5.- 6. sind gemischte Klassen, wobei die Kinder manche Unterrichtsstunden und Aufgaben gemeinsam haben und für bestimmte Stunden getrennt werden. So ergibt sich eine natürliche Differenzierung, so dass die schwächeren und die stärkeren Kinder die Aufgaben bekommen, die Ihrem Niveau entsprechen.

Das Schulsystem ist in vielen Schulen auch von der modernen Ausstattung der Klassenräume, der neusten Computertechnik und Medien sowie auch den großen Lern- und Weiterbildungsbereichen, wie Bibliotheken und Arbeitsräumen geprägt. Viele Lehrer binden die neuesten Techniken und elektronischen Lehrmethoden mit in den Unterricht ein. So lernt man die traditionellen akademischen Inhalte auf eine frische und moderne Art und Weise. Meiner Beobachtung nach kann das auch ein Grund sein, warum die Schüler meist motivierter und aktiver am Unterricht teilnehmen und sich für die Themen zu interessieren scheinen.  Auch bei uns in der Schule hier in Port Macquarie ist die digitale Ausstattung gut, alle Klassen arbeiten mit digitalen Tafeln. Ab Klasse 3 arbeiten die Kinder zunehmend mehr mit iPads und Rechnern. Man sieht oft in der Klasse gleichzeitig Kinder, die ihre Aufgaben auf verschiedene Art und Weise erledigen, manch einer/eine arbeitet mit dem iPad, ein anderer Schüler im Mathebuch und noch ein Kind schreibt etwas im Heft. Keine/r sitzt und tut nichts oder stört. Alle sind beschäftigt.


Sehr beliebt sind kleine Whiteboards, wo Kinder ihre Mathe- oder Englischaufgaben rechnen können. Die Aufgaben sind schnell weggewischt und neu geschrieben. Es wird oft übers Lernen gesprochen, und man hat tatsächlich das Gefühl, dass die Kinder meistens Spaß am Lernen haben und sehr selbstständig arbeiten können.

  Schuluniformen müssen die Kinder in fast allen Schulen tragen. Es besteht meist eine Uniform-Pflicht. So gibt es eine Uniform, die abhängig ist von den jeweiligen Schulfarben. Es gibt eine Uniform für den Winter, eine für den Sommer und eine spezielle Sport-Uniform. Mädchen dürfen zwischen Röcken und Hosen wählen. Zu der Uniform gehören auch Schuhe und Socken, sowie Hüte und Schulranzen. Das alles wird von den Eltern gekauft.


to be continued....








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